Kinder: Auch “gute” Scheidungen schlecht

Dass gute Scheidungen besser seien als schlechte Ehen mag (je nach Blickwinkel) für die Eltern gerade noch so stimmen, für Kinder ist es erwiesenermaßen falsch. Die SZ berichtet über eine Studie aus den USA, wie hier traumatische Erfahrungen der Kinder von Erwachsenen systematisch schön geredet wurden. Mit dieser Ideologie wird betroffenen Kindern sogar noch das Trauern unmöglich gemacht.
Ohnehin sind zwei Drittel der geschiedenen Ehen “niedrig konfliktreich”. Es gäbe auch andere Lösungen. Hier findet man ein paar gute Gründe, nach solchen zu suchen.

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Hintergrund: Der Rosenkranz

Für alle, die beim Kubik-Lernwochenende oder auch so angefangen haben, über das Rosenkranzbeten nachzudenken, hier ein interessantes Artikelchen zum geschichtlichen Hintergrund. Bei allem, was ich über die Kelten schon gelesen hatte – das war mir neu, dass auch der Rosenkranz auf ihr Konto geht.

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Christlicher Lebensstil in Korea

Es passieren immer wieder mal völlig unerwartete Dinge: Heute morgen bekam ich eine e-mail aus Korea mit der Anfrage, ob “Mit Gott im Job” ins Koreanische übersetzt werden könnte.

Ich gestehe, dass ich beim Schreiben keine Minute an Korea gedacht habe, aber wenn es dem Christian Lifestyle Movement (das war alles, was ich auf der Website lesen konnte…) nützt, phantastisch! Ich bin jedenfalls mal gespannt, (ob) was daraus wird.

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T9 und Deutsch

Eben hat das T9 auf meinem Handy in einer SMS fünf mal die Worte nicht gekannt, obwohl es alles gutes Deutsch war. Oder vielleicht ist das gerade das Problem?

Nervig. Wenn dies ein Germanist liest: Vielleicht sucht Sony Ericsson ja noch Leute?

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Im Himmel

Im Himmel wird es keine Polizisten mehr geben,
weil es keine Verbrechen gibt.
Es wird keine Soldaten mehr geben,
weil es keinen Krieg gibt.
Es wird keine Ärzte mehr geben,
keine Chirurgen, keine Krankenschwestern.
Es wird keine Gefängniswärter mehr geben
Wachmänner, Leichenbestatter,
Versicherungsvertreter, Richter,
Uhrmacher, Feuerwehrleute, Evangelisten,
Klatschreporter, Prostituierte
oder Krankenwagenfahrer.
Aber Dichter wird es geben.
Dichter und Musiker.
So viel wissen wir.

Übersetzt aus:


“Poems: The Best of Steve Turner”

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Mönchtum-Seminar

Das Wochenende stand unter keinem guten Stern – wir hatten eine Krise in der Familie und die Freunde, die mitwollten, waren durch einen Arbeitsunfall gehandicapt. Also fuhr ich alleine zu Kubik nach Karlsruhe. Allein schon der erstklassige Cappuccino lohnt die Reise 😉

Erster Eindruck: Wo so viele Macs sind, muss es sich um gute Menschen handeln (ähnlich habe ich es nur auf der emergent convention erlebt: Doug Pagitt, Sally Morgenthaler, Brian McLaren…). Zweitens viele bekannte Gesichter und drittens etliche neue Gesichter, die diesen Blog lesen: March und ich hatten uns diese Woche erst gemailt. Ich konnte meiner verschollenen Bestellung bei Kairos nachgehen. Viele interessante Gespräche und irgendwie das Gefühl, das hier etwas ganz Einzigartiges wächst.

Die Inputs und die geistlichen Übungen haben eine Menge Anstöße zum Weiterdenken gegeben. In der Karwoche wollen wir mal einen Test machen und jeden Tag ein Morgen- und ein Abendgebet anbieten. Heute habe ich überlegt, ob man im High-Tech Zeitalter Stundengebete nicht via SMS oder per Download über den inzwischen nicht mehr so schlechten Organizer der meisten Handys organisieren könnte: Als Ersatz für die Kirchenglocken, wo möglich gleich mit Text oder Anleitung.

Ach ja, eines hatten wir vergessen: Kutten. Kapuzenshirts sind schon mal ein Schritt in die Richtung. Vielleicht kann man für Büromenschen Ikonen auf die Krawatte drucken? Ich hatte vor Jahren mal eine Swatch mit einem byzantinischen Mosaik…

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Mai frostfrei, aaaaaaber…

…. Alan Hirsch kommt aus Australien und statt Michael Frost ist Gerard Kelly aus Amsterdam mit von der Partie vom 28.4. bis 1.5.

Der Titel Innovation und Transformation könnte von Siemens stammen, bezieht sich aber auf frische Gedanken und Ideen, wie Kirche im 21. Jahrhundert lebendig und relevant bleiben (oder werden) kann. Und manchmal geht Innovation ja gerade auch “retro”…

Für alle, die schon darauf gewartet haben, hier jetzt die offiziellen Infos im Flyer.

Innovation Dinlang Druck-1

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Von der Rolle

Das Magazin der SZ portraitiert unter dem Titel “Rabenmutter” Ursula von der Leyen. Aber diesmal steht weniger die Neugier im Zentrum, wie eine Frau Großfamilie und Amt verbindet, sondern das dämliche Genörgel an ihrem Lebensstil und die Neidkampagnen samt der überholten Rollenbilder, auf denen diese fußen. Lesen!

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Volltext-Anbetung

In letzter Zeit fällt mir immer mehr auf, wie sehr wir in Liedern, Gebeten und (ja, leider) auch Predigten wesentliche Glaubensinhalte in Chiffren und Kurzformeln darstellen. Paradebeispiel ist “das Kreuz”. Es gibt Gottesdienste oder Veranstaltungen, wo das Thema fortlaufend referenziert wird, aber eben immer irgendwie floskelhaft.

Es ist so lange völlig in Ordnung, solche Kurzformeln zu verwenden, wie alle Beteiligten genau wissen, worum es geht. Bei geflügelten Worten wie “die spinnen, die Römer” hört auch jeder (naja, fast jeder) die ganze Geschichte im Hintergrund. Nur ist meine Beobachtung aber die, dass zwar viele Christen auf Nachfrage die Kurzfassung sagen können, aber wesentlich weniger die Langfassung in eigenen, nicht vorgestanzten Worten (von Außenstehenden in unseren Gottesdiensten ganz zu schweigen).
„Volltext-Anbetung“ weiterlesen

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Die große Stille

Nach so einem Film mag ich gar nicht mehr viel sagen. Das Kloster La Grande Chartreuse wirkt wie ein Ort in einer anderen Welt. Merkwürdig anziehend und abweisend zugleich. Genial der Rhythmus der Wiederholung und die Einblendung von Bibelworten wie die Klage Jeremias, Gott habe ihn verführt.

Wenn dann am Ende ein blinder alter Pater vom Sterben redet, dann klingt die Furchtlosigkeit überzeugend. Mehr Kummer bereitet ihm die Gottvergessenheit der restlichen Welt. Am meisten hat mich bewegt: Diese Mönche sind Suchende. Die Großeinblendungen ihrer schweigenden Gesichter zeigen weder Härte noch Langeweile. Es ist auf seine Weise tatsächlich ein Liebesdrama der ganz anderen Art.

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Postcharismatiker

In den letzten Wochen habe ich überlegt, ob wir den Begriff “Postcharismatiker” einführen sollten. Neben ein paar guten Impulsen, die inzwischen auch in andere Frömmigkeitsrichtungen ausgestrahlt haben, hat die charismatische Bewegung (bzw. ihre auffälligsten Vertreter) auch eine Reihe problematische oder peinliche Aspekte gebracht, die vielen von uns in den letzten Jahren bewusst geworden sind. So kann man vielleicht zu der eigenen Geschichte stehen, ohne in ihr gefangen zu bleiben.

Neulich wurde ich angefragt, auf einer Tagung über “Charismatische Bewegung in Deutschland” zu referieren. Da fiel mir auf, dass ich innerlich doch eine ganz schöne Distanz empfand zu dem Begriff und dem, was man gemeinhin damit verbindet. Zum Glück scheinen solche Etikettierungen aus der Mode zu kommen (idea wird es eines Tages auch noch merken).

Zugleich frage ich mich, was ich immer noch bin, wo ich mich uneingeschränkt zugehörig fühlen würde. Außer Jesus und evangelisch (so lange das nicht antikatholisch heißt) fällt mir da gar nicht viel ein, aber das muss ja auch nicht sein.

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Ins rechte Licht gerückt

Seit einigen Wochen bin ich stolzer Besitzer einer Fuji S9500.

Während mich der Autofokus hin und wieder im Stich lässt (man kann aber auch manuell fokussieren), gelingen durch die Real Photo Technik bei schwierigen Lichtverhältnissen richtig gute Bilder ohne Blitz, zum Beispiel dieses, das meine alte Kamera nie und nimmer geschafft hätte:

200601241304

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Wenn es Dreizehn schlägt

Eine internationale Studie hat ergeben, dass Mitarbeiter erst nach 13 Jahren den Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit erreichen (im Schnitt, natürlich). In Deutschland bleiben Leute durchschnittlich 10,7 Jahre, in den USA 6,6. Länger wäre also besser.

Das erinnert mich daran, dass ich im 13. Jahr hier bei ELIA arbeite. Ist also bald der Höhepunkt erreicht und ich sollte allmählich nach einer anderen Aufgabe suchen? Andererseits: Bin ich ein Durchschnittstyp und muss die Kurve zwangsläufig so aussehen?

Gute Fragen.

Ich erinnere mich an ein amerikanisches Buch über Gemeindeaufbau, wo außergewöhnliche Gemeinden auch dadurch auffielen, dass Schlüsselpersonen dort sehr lange gewirkt haben – deutlich länger als 13 Jahre. Die bekannten 10-Jahres-Faustregeln sind also nur insofern sinnvoll, als man damit problematische Leute ohne Drama zum Gehen bewegen kann. In den anderen Fällen tut man sich nicht unbedingt einen Gefallen.

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Wünsche

Anfang der Woche hat mich eines meiner Kinder mit einem dringenden Wunsch gelöchert. Ich hätte des Objekt der Begierde am besten schon vorgestern bestellt haben sollen. Inzwischen bin ich allerdings etwas pelzig in solchen Situationen. Ich habe mich nicht hetzen lassen und nun, ein paar Tage später, ist der Wunsch auf einmal gar nicht mehr akut. Schön, dass sich ein (für mein Empfinden) sinnloser Kauf erübrigt.

Eine Ecke weiter gedacht: Wie oft passiert mit dasselbe – und kann es sein, dass Gott meine Gebete auch ab und zu in die Warteschleife stellt, um zu sehen, wie ernst es mir wirklich ist, oder ob es nur einer der vielen oberflächlichen Wünsche war, die nicht viel bedeuten?

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