Dip Church

… müssten wir uns eigentlich nennen, weil beim Abendmahl wegen der neuen Grippe derzeit nur „Eintauchen“ angesagt ist.

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Bekehrungen: was ist echt?

Ich sitze in einer Gesprächsrunde, wo das Thema „Konversion“ sozialwissenschaftlich und praktisch-theologisch erörtert wird. Eine Studie des IEEG Greifswald wird vorgestellt.

Mein Blick fällt auf einen prominenten Teilnehmer, der seit unserem letzten Treffen von seinem PC auf ein schickes Macbook umgestiegen ist. Nur den Apfel hat er verschämt zugepappt mit einem Aufkleber. Und ich frage mich: Ist das eine „echte“ Bekehrung, wenn man sich hinterher nicht dazu bekennt?

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Bibel in heutiger Sprache (2)

Wenn Ihr Geld spendet, dann sollt Ihr es machen, wie das Tiefbauamt: Sie sperren und asphaltieren eine Straße wochenlang, und dann reißen sie die Fahrbahn drei Wochen später wieder auf, um eine Leitung zu legen. So sollt auch Ihr Euren Geldbeutel immer wieder aufmachen…

(vgl. Mt 6,3)

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Bibel in heutiger Sprache

Heute fiel mir eine aktuelle Anregung für das nächste Update der Volxbibel zu Mt 5,27 ein:

Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als in der Nähe ein U-Bahn Tunnel gegraben wurde…

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Profilbilder

Ich habe mich zu einem Online-Spiel auf Facebook verführen lassen und bei der Gelegenheit inzwischen viele hundert Profilbilder dort betrachtet, nicht nur die meiner Freunde. Und ganz allmählich scheint mir, man kann da ein paar Kategorien ausmachen, selbst wenn man die Menschen hinter den Bildern nie näher kennenlernt:

Der Handy-Schnappschuss: Verträumt im Cafe oder verschwitzt mit Sportgerät, der Bildhorizont unbegradigt und mit leichten perspektivischen Verzerrungen vom Weitwinkel des Geräts. Botschaft: Ich bin ein unkomplizierter Typ

Noch etwas schlimmer im der Webcam-Variante: Blaustich vom Monitior im Gesicht, obere Bildhälfte in der Regel leer) oder bei einem schlechten Blitz (käsiges Gesicht mit schwarzer Umgebung. Botschaft: Ich bin vielleicht blass, aber dafür immer online

Die Partyszene: Man sieht den Betreffenden, an jemanden angelehnt oder in einer Traube von Menschen, mit und ohne Zigarillo oder Bierflasche, an der Bar oder am Pool, das Grinsen meist so breit wie … man eben in diesem Moment war. Botschaft: Mit mir gibts jede Menge Spaß

Das Urlaubsbild: Prinzipiell mit Sonnenbrille und/oder -brand. Am Mittelmeer oder Grand Canyon, vor der Freiheitsstatue oder unter dem Eiffeltum. Botschaft: Ich bin ein Mensch von Welt

Der Platzhalter: Ein Kinderfoto (von sich selbst oder dem – eigenen? – Nachwuchs), ein Haus- oder Stofftier, ein Cartoonbild im South-Park-Stil, das Logo einer Firma, für deren Produkte man schwärmt. Irgendein Promi muss auch ab und zu als Strohmann herhalten. Botschaft: Kein Foto würde mir wirklich gerecht

Das Hochglanzfoto: Perfekt ausgeleuchtete Pose, besonders die Körperpartien, die der Abgebildete als wichtig oder vorteilhaft empfindet, gern schwarz-weiß oder (gähn) das digitale Passbild, das von der letzten Bewerbung oder der Anmeldung bei Xing noch im Rechner war. Botschaft: Und wie siehst Du aus?

Das Statussymbol: Hat in der Regel zwei oder vier Räder und frisst Sprit (Haus und Pool sind zu groß, um richtig in Szene gesetzt zu werden, die Rolex zu klein). Botschaft: Wer hat gesagt, ich sei unwichtig?

Und jetzt im Fasching natürlich aktuell: Kostümiert, vermummt, bemalt….

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Durchschaut

Als Joachim Löw heute versprach, dass Deutschland ins Finale kommt, war mir alles klar: Es gab keinen einzigen Zufall im Verlauf der EM auf deutscher Seite. Alles sah nur so aus: Gegen Polen kickten sie sich warm, gegen Kroatien wurde dann die Tarnung begonnen. Großartige Leistung, wie die in Wirklichkeit absolut souveräne Mannschaft gegen die Balkan-Truppe so überfordert aussah. Andere Fußballer schauspielern, um Freistöße für sich und gelbe Karten für den Gegner zu schinden. Unser Team aber lullte die Portugiesen, die man für das Viertelfinale fest im Visier hatte, mit dem miesen Spiel erfolgreich ein. Sie wollten gar nicht erster werden…

Zugleich entzog man den Schlüsselspieler und Portugiesenschreck vom Dienst durch eine rote Karte dem Rampenlicht und schien sich dann gegen Österreich durchzuzittern, aber auch das war nur eine Verbeugung vor dem Gastgeber und um weiter Ronaldo & Co Sand in die Augen zu streuen. Und weil eben längst alles klar und perfekt geplant war, erwirkte Jogi Löw unterstützt von Josef Hickersberger den Platzverweis, um in Basel den Logenplatz zu bekommen. Auf dem Platz wurde er nämlich gar nicht gebraucht.

Scolari hatte zwar ein paar dunkle Ahnungen, aber niemand hörte auf ihn. Damit waren die Weichen gestellt für den Erfolg im Viertelfinale. Die Falle schnappte zu, die perplexen Gegner hatten das Nachsehen, der Turniersieg ist in Reichweite. Wir werden es alle noch sehen… 😉

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Der kleine Ackermann

Ich hatte am Wochenende das Vergnügen, rein dienstlich Playmobil spielen zu dürfen. Hier das Resultat in Wort und Ton/Bild 🙂 und die weiteren Gedanken zum Thema sind hier.

  

Es war einmal ein kleiner Junge, der hieß Ackermann. Oft lag der kleine Ackermann nachts in seinem Rollenbett und konnte nicht einschlafen; die Mutter aber schlief schon lange neben ihm in ihrem großen Himmelbett. „Mutter“, rief der kleine Ackermann, „ich will fahren!“ Und die Mutter langte im Schlaf mit dem Arm aus dem Bett und rollte die kleine Bettstelle hin und her, und wenn ihr der Arm müde werden wollte, so rief der kleine Ackermann: „Mehr, mehr!“ und dann ging das Rollen wieder von vorne an.

Nach vielen Jahren wurde der kleine Ackermann Chef einer großen Bank und hatte einen Fahrer, der ihn Tag und Nacht fahren konnte, wohin er wollte. Eines Tages jedoch hatten beide Urlaub und der – gar nicht mehr so kleine – Ackermann konnte mal wieder nicht schlafen. Es waren aber leider weder sein Fahrer noch seine Mutter da.

Da dauerte es nicht lange, so sah der Mond in die Fensterscheiben, der gute alte Mond, und was er da sah, war so verrückt, dass er sich erst mit seinem Pelzärmel über das Gesicht fuhr, um sich die Augen auszuwischen; so etwas hatte der alte Mond all sein Lebtag nicht gesehen. Da saß der kleine Ackermann an seinem Schreibtisch und fing mit beiden Backen an eine Spekulationsblase aufzublasen. Und allmählich, leise, leise, fing sein Chefsessel an zu schweben, über den Fußboden, dann die Wand hinauf, dann kopfüber die Decke entlang und dann die andere Wand wieder hinunter. „Mehr, mehr!“ schrie Ackermann, als er wieder auf dem Boden war; und dann blies er wieder seine Backen auf, und dann ging es wieder kopfüber und kopfunter. Es war ein großes Glück für den kleinen Ackermann, dass es gerade Nacht war und die Erde auf dem Kopf stand; sonst hätte er doch gar zu leicht den Hals brechen können. 

Als er drei Mal die Reise gemacht hatte, guckte der Mond ihm plötzlich ins Gesicht. „Junge“, sagte er, „hast du noch nicht genug?

„Nein“, schrie Ackermann, „mehr, mehr! Mach mir die Tür auf! Ich will durch die Stadt fahren; alle Menschen sollen mich fahren sehen.“ 

“Das kann ich nicht“, sagte der gute Mond; aber er fand ein Steuerschlupfloch, und durch dieses ließ er einen langen Strahl; und darauf fuhr der kleine Ackermann zum Haus hinaus. 

Auf der Straße war es ganz still und einsam. Wie in jeder Nacht wurden die Reichen ein wenig reicher und die Armen ein wenig ärmer, ohne dass sie etwas tun mussten. Dafür sorgte die Bank des kleinen Ackermann mit ihren Computern. Aber der gute Mond blieb immer neben ihm und leuchtete. So fuhren sie Straßen aus, Straßen ein; aber die Menschen waren nirgends zu sehen. Als sie am Dom vorbei kamen, da krähte auf einmal der große goldene Hahn auf dem Glockenturm. Sie hielten still.

„Was machst du da?“ rief der kleine Ackermann hinauf. 

“Ich krähe zum ersten Mal!“ rief der goldene Hahn herunter. Er hatte etwas Greenspan am Schnabel.

“Wo sind denn die Menschen?“ rief der kleine Ackermann hinauf. 

“Die schlafen“, rief der goldene Hahn herunter, „wenn ich zum dritten Mal krähe, dann wacht der erste Mensch auf.“ 

“Das dauert mir zu lange“, sagte Ackermann, „ich will in den Wald fahren, alle Tiere sollen mich fahren sehen!“ 



„Junge“, sagte der gute alte Mond, „hast du noch nicht genug?“ 

“Nein“, schrie Ackermann, „mehr, mehr! Leuchte, alter Mond, leuchte!“ Und damit pustete er die Blase auf, und der gute alte Mond leuchtete, und so fuhren sie zum Stadttor hinaus, über die Steinbrück und übers Feld und in den dunkeln Wald hinein. Der gute Mond hatte große Mühe, zwischen den vielen Bäumen und Bergen durchzukommen; mitunter war er ein ganzes Stück zurück, aber er holte den kleinen Ackermann doch immer wieder ein. 

Im Wald war es still und einsam; die Tiere waren nicht zu sehen; weder die Bullen noch die Bären, auch nicht der BerNanke oder Bear Stearns. So fuhren sie immer weiter, durch Tannen und Buchenwälder, bergauf und bergab. Der DOW glänzte unten auf den Wiesen. Der gute Mond ging nebenher und leuchtete in alle Büsche und der kleine Ackermann pflückte im Vorbeifliegen eine dicke goldene Bo-Nuss; aber die Tiere waren nicht zu sehen; nur ein DAX saß auf einer Lichtung und funkelte mit den Augen. Immer höher flog der kleine Ackermann, und der DAX, der das seltsame Flugobjekt gesehen hatte, folgte ihm und kletterte von Gipfel zu Gipfel, um gut fünfzehn Prozent.

„Junge“, sagte der gute alte Mond, „hast du noch nicht genug?“ 

“Nein“, schrie Ackermann, „mehr, mehr! Leuchte, alter Mond, leuchte!“ und dann pustete er die Spekulationsblase weiter auf, und der gute alte Mond leuchtete; und so fuhren sie auf einem steigenden Kurs durch die Schweiz nach Liechtenstein, über die Hügel, die die Maulwürfe des Bundesnachrichtendienstes hinterlassen hatten, auf den Berg, über den Weltwirtschaftsgipfel hinweg – und gerade in den Markthimmel hinein. 



Hier war es lustig; alle Börsenstars funkelten, dass es auf dem Parkett nur so blitzte. „Gewonnen! Voll FED!“ schrie Ackermann und fuhr mit einem Siegeszeichen in den hellen Haufen hinein, so dass die Sterne links und rechts vom Himmel fielen, weil der kleine Ackermann ihre Jobs gestrichen hatte. Sie waren ja nur kleine, unbedeutende Lichter am Markt.



“Junge“, sagte der gute alte Mond, „hast du noch nicht genug?“ 

“Nein!“ schrie der kleine Ackermann, „mehr, mehr!“ und – hast du nicht gesehen! fuhr er dem alten guten Mond quer über die NASA, dass er ganz dunkelbraun im Gesicht wurde. „Pfui!“ sagte der Mond und nieste drei Mal, „alles mit Maßen!“ und setzte alle Transaktionen aus. Da wurde es im ganzen Himmel auf einmal so schwarz, wie es sonst nur das Geld auf Schweizer und Luxemburger Konten ist. „Leuchte, alter Mond, leuchte“ schrie Ackermann, aber der Mond war nirgends zu sehen und auch die Sterne nicht; die hatten sich Vo dafone gemacht standen alle bei der Arbeitsagentur in der Hartz-IV-Schlange.

Da fürchtete der kleine Ackermann sich sehr, weil er nach diesem plötzlichen Löscher so allein im Himmel war. Er rief nach dem Staat, aber es kam keine Antwort. Er musste vor Schreck Luft holen und die erhitzte Blase fing unbemerkt an, Luft zu verlieren.

Da guckte endlich unten, ganz unten am Himmelsrande ein rotes rundes Gesicht zu ihm herauf, und der kleine Ackermann meinte, der Mond sei wieder aufgegangen. Es war aber nur der JP Morgan angebrochen. „Leuchte, alter Mond, leuchte!“ rief er, und fuhr quer durch den ganzen Himmel und gerade darauf los.

Es war aber die Sonne, die gerade aus dem Meere heraufkam. „Junge“, rief sie und sah ihm mit ihren glühenden Augen ins Gesicht, „was machst du hier in meinem Himmel?“ Und – eins, zwei, drei! schmolzen vor Hitze die Kursgewinne des kleinen Ackermann. Zum Glück führte der Crash nicht in eine Steueroase mit heißem Sand und stachligen Palmen, sondern er fiel steil wie die T-Aktie in das große, weiche Wasser. Da konnte er schwimmen lernen, denn die Caymans und die Kanalinseln waren noch weit.



Und dann? 

Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Ackermann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!

(frei nach Theodor Storm)

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Höllisch warm

Ich habe mein Wetter Widget mit „Hell“ gefüttert. Es kam heraus, dass die Hölle auf den Cayman Islands liegt (gleich um die Ecke von kofferweise Schwarzgeld…) und es dort sonnig ist bei derzeit 30 Grad tagsüber – noch die ganze Woche.

Also eher „turn or sunburn“?

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Nett gesagt

Es ist eine heikle Sache, jemanden auf sein Körpergewicht anzusprechen und als Christ soll man seine Worte ja gut wählen. Mein Vorschlag für missionale Theologen wäre: “Da bist Du vielleicht etwas überinkarniert.”

😉

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