Lässt Gott mit sich reden?

Wenn man über das Gebet nachdenkt, namentlich das bittende und vor allem für-bittende Gebet, dann steht man vor der Frage, wie sich Gottes Wirken und menschliches Tun zu einander verhalten. Dazu kursieren alle möglichen Vorstellungen. Viele haben mit abstrakt-philosophischen Fragen zu tun: Greift Gott überhaupt in die Eigengesetzlichkeit der Welt ein, den Lauf der Dinge, dem wir unterworfen sind? Oder wäre es übergriffig, wenn Menschen Gott auf ihre Seite zu ziehen versuchten?

Verändert das Gebet (nur) den Betenden, und wenn ja, wäre das schon ein Erfolg oder eher ein Problem (nämlich eine Kapitulation vor dem Unvermeidlichen)? Wenn Gott „allmächtig“ ist, geschieht sein Wille dann nicht automatisch? Ist es sinnvoll oder notwendig, ihn um irgendetwas zu bitten? Ist die Tatsache, dass es Leid und Böses in der Welt gibt, ein Indiz dafür, dass Gott entweder nicht allmächtig ist oder aber kein ausgeprägtes Interesse an uns hat?

praying by t-bet, on Flickr
praying“ (CC BY-ND 2.0) by t-bet

Zugleich stehen wir in unserer Welt vor Herausforderungen, die so gewaltig sind, dass wir kaum anders können, als Gott um Beistand und Hilfe zu bitten. Und im Kleinen, im Persönlichen, ist es oft auch nicht anders. Was können wir, biblisch begründet, dazu sagen? Und was folgt praktisch daraus?

In den letzten Wochen habe ich dazu bei einer ganzen Reihe von Autoren nachgelesen.  Von Abraham Heschel bis Frank Crüsemann, von Walter Wink bis Rowan Williams und von Ezechiel bis J.R.R. Tolkien. Sie kommen zu erstaunlich ähnlichen Schlussfolgerungen über die Partnerschaft zwischen Gott und Menschen. Wer mag, kann sich das Ergebnis hier anhören.

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