Ansprechende Bibel

Das Verstehen der Bibel hat uns hier immer wieder beschäftigt. In Uta Pohl-Patalongs Einführung in den Bibliolog habe ich dazu ein paar schöne, weil hilfreiche Gedanken gefunden:

… die Texte der Bibel handeln von existenziellen Themen und Fragen, die Menschen aller Zeiten in irgendeiner Weise beschäftigten. Sie tun dies in einer historisch bedingten Form, die heute manchmal durchaus irritiert, aber sie tun dies in einer symbolischen Weise, die Menschen noch immer ansprechen und anregen kann.

Nur selten finden sich in der Bibel definitive Antworten auf menschliche Fragen, häufig schildert sie Suchprozesse und zeigt, wie Menschen in ihrer Zeit und in ihrer Situation auf bestimmten Grundlagen zu Lösungen kommen und wie sie Gott dabei erleben.

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Verkehr(te)s Gleichnis

Es fuhr ein Mann im silbernen Kompaktklasse-Kombi auf der Autobahn, der fürchtete sich nicht  im dichten Verkehr und wagte sich auf die linke Fahrspur. Es war aber ein dunkler Oberklasse-PKW hinter ihm auf derselben Autobahn, der war sehr ungehalten über die Existenz so vieler langsamerer Fahrzeuge und fuhr bis auf 5 Meter auf.

Der Kombifahrer wollte im ersten Moment nicht einsehen, warum er unbedingt Platz machen muss – schließlich waren da noch viele gleich schnelle Fahrzeuge vor ihm. Danach aber dachte er bei sich selbst: Wenn ich auch keinen vernünftigen Grund sehe, Platz zu machen, will ich doch dem Drängen dieses Gehetzten, weil er mir so viel Mühe macht, nachgeben, damit er sich und uns alle nicht weiter gefährdet.

Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der Kombifahrer sagt. Sollte Gott zögern, denen den Weg frei zu machen, die ihn so pentetrant drängeln?

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Gewaltfreiheit: nichts für schwache Nerven

Die Fleischhauer-Fraktion in meinem Facebook-Freundeskreis schießt sich (wieder mal?) auf Margot Käßmann und deren Pazifismus ein. Ich habe Käßmanns Vorstellungen nicht näher studiert, aber in der Kritik erscheint Pazifismus stets als Untätigkeit. Natürlich auch, um dann zu begründen, warum der Einsatz von Waffen und der Krieg alternativlos ist. Zumal es jetzt ja darum geht, verfolgten Christen zu helfen oder das Existenzrecht Israels zu verteidigen.

Vielleicht gibt es diesen theoretischen und feigen Pazifismus (weil er „andere für ich kämpfen lässt“) tatsächlich, doch freilich sitzen auch fast alle seine Kritiker am sicheren Schreibtisch, statt sich freiwillig mit der Waffe in Erbil einzufinden und gegen die IS-Kämpfer anzutreten. Denn wer jetzt noch den Einsatz von Gewalt ablehnt, kann ja nur ein Verräter sein – oder?

Walter Wink hat sich stets für einen biblisch begründeten dritten Weg zwischen Pazifismus und gerechtem Krieg eingesetzt, nämlich den des gewaltfreien Kampfes. Im sechsten Kapitel von Verwandlung der Mächte beschreibt er die wichtigsten Eckpunkte dieses Kampfes, der – da macht sich Wink nichts vor – mehr Mut und Leidensfähigkeit erfordert als der mit der Waffe, daher muss man wie Paulus sagen können, dass man für die Mächte dieser Welt gestorben ist.

Die Gewaltfreiheit Jesu richtet sich nicht an die bereits Vollkommenen, sondern an verängstigte, frustrierte und sogar gewalttätige Menschen, die dennoch offen sind für Veränderung. […]

Eines muss allerdings klar sein: Wenn unsere gewaltfreien Aktionen effektiv sein sollen, werden wir genauso bereit sein müssen, zu leiden und getötet zu werden wie Soldaten in der Schlacht. Die Gewaltfreiheit ist keine Methode, persönliche Opfer zu vermeiden. Sie verlangt im Gegenteil, dass wir eher Opfer bringen, als sie anderen aufzuerlegen. Sie verlangt ein Heldentum, das erstaunlich viele Leute bereit sind, auf sich zu nehmen.

Zum einen müssen die Mittel mit dem Zweck übereinstimmen: Wer eine demokratische Gesellschaft und stabilen Frieden will, wird das mit Gewalt nicht erreichen. Eine gewaltfreie Revolution ist auf eine Verwandlung der Beziehungen und einen friedlichen Machtwechsel aus, der die Tür für eine Heilung der Schäden offen hält. Zum anderen muss das Recht selbst da geachtet werden, wo man bewusst unfaire Gesetze und Vorschriften bricht oder sich über sie hinwegsetzt. Gott will die ungerechte politische Ordnung verändern, nicht aber zerstören. Manche Menschen müssen sich unter Umständen erst einmal mit Waffen oder Gewalt wehren, mindestens aber einmal dem eigenen Zorn und eventuell sogar Hass akzeptieren, um dann darauf verzichten zu können.

Gewaltfreiheit darf auch nicht als Konfliktvermeidungsstrategie missverstanden werden. Der „Frieden“ des Evangeliums bedeutet nie Konfliktfreiheit, sondern eine unaussprechliche, göttliche Stärkung im Zentrum des Konflikts: einen Frieden, der menschliches Begreifen übersteigt. Christen haben allzu oft nach „Gewaltfreiheit“ gerufen, als es ihnen in Wirklichkeit um Ruhe ging. Gewaltfreiheit sucht aber tatsächlich den Konflikt, bringt ihn ans Licht, provoziert sogar den Konflikt, um ihn offenzulegen und seine eitrigen Geschwüre aufzustechen. Die Gewaltfreiheit ist dem Bösen gegenüber nicht idealistisch oder sentimental; sie … geht aktiv, mit dem gleichen Eifer wie der schlimmste Militarist gegen eine wahrgenommene Ungerechtigkeit vor.

Der Verzicht auf Gewalt setzt innere Stärke voraus – und Realismus im Blick auf eine wesentliche „Gesetz“ menschlicher Erfahrung: Der Kampf gegen das Böse kann böse machen. Wink zitiert Nietzsche, der sagte: „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er dabei nicht zum Ungeheuer wird.“ Ähnlich schrieb C.G. Jung: „Man wird immer zu dem, was man am stärksten bekämpft.“ Und Martin Luther King stellte fest: „Die größte Schwäche der Gewalt ist, dass sie in eine Abwärtsspirale führt, die genau das, was sie zerstören will, erzeugt.“

Von daher ist es auch nicht ganz so überraschend, wenn Wink davon berichtet, wie manche Friedensaktivisten den größten Hass und den schmerzlichsten Verrat aus den eigenen Reihen erlebt haben. Wenn man den eigenen „Schatten“ nicht im Auge behält, projiziert man ihn irgendwann auf die, die es am wenigsten verdient haben. Also kann gewaltfreier Widerstand nicht auf eine spirituelle Komponente verzichten. Wink bedauert den Widerwillen mancher Aktivisten gegenüber dem Gebet und der Meditation, er erinnert sogar an die „Waffenrüstung“ aus dem Epheserbrief, die die eigene Seele vor der Infektion durch das Böse schützt. Aber für Wink sind es die äußeren Kämpfe, die uns in die spirituelle Auseinandersetzung führen. Er schließt das Kapitel mit der Bemerkung:

Selbstmörderisch erscheint denen die Gewaltfreiheit, die in der Falle des Mythos von der erlösenden Gewalt sitzen; denen allerdings, die unerschrocken die Bandbreite der Gewalt in unserer Alltagswelt wahrnehmen, wird die Gewaltfreiheit als einzig verbleibende Möglichkeit erscheinen. Und das gilt nicht nur für Christen, sondern für die ganze Welt.

Kleiner Nachtrag meinerseits:

Im Jahr 1095 rief Papst Urban II die Christenheit zum Kampf an der Seite der durch die Türken bedrohten orthodoxen Christen und für die Sicherheit der Pilgerwege ins Heilige Land auf. Viele, vor allem westfränkische Adlige folgten seinem Aufruf und hofften, die eigene Neigung zur Brutalität in diesem Kampf zu besiegen und für die eigenen, zuhause verübten Verbrechen Sühne zu leisten. Doch der Kampf für den „Gottesfrieden“ wurde – je länger, je mehr – zum Debakel. Urbans Argumente jedoch sind nicht so weit entfernt von manchem, was ich in den letzten Wochen auf Facebook und in Kommentarspalten gelesen habe. Wer mag, kann seine Rede von Clermont hier auf Deutsch nachlesen.

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Gewaltfrei glauben

Die Verknüpfung von Religion und Gewalt beherrscht die Titelseiten. Im (ehemaligen?) Irak wütet die IS gegen Christen und andere Minderheiten, die Hamas beschießt Israel mit Raketen und nimmt schwerste Schäden für die eigene Bevölkerung billigend in Kauf, in Afrika gehen Boko Haram in Nigeria oder Joseph Konys „Lord’s Resistance Army“ in Uganda mit größter Brutalität vor.

 

Passend dazu arbeite ich an der Übersetzung von Miroslav Volfs A Public Faith, das sich mit der Frage auseinandersetzt, ob eine Zunahme der Religiosität bedeutet, dass immer auch mehr religiöse Gewalt entsteht, ob man also Religionen bekämpfen oder wenigstens ins Private zurückdrängen müsse, um Gewalt zu verhindern – und ob manche (oder alle) Religionen per se potenziell gewalttätig sind.

In der FAZ schreibt aktuell der Religionsphilosoph Friedrich-Wilhelm Graf unter der Überschrift Mord als Gottesdienst facettenreich über den Zusammenhang von Glaube und Gewalt und mahnt zu mehr aufgeklärter Reflexion und Selbstkritik. Anders als bei Volf bleibt Religion an sich (das Christentum eingeschlossen) für Graf offenbar stets ambivalent.

Für das Christentum hat Walter Wink die Bedeutung und Konsequenz des Kreuzes in Verwandlung der Mächte: Eine Theologie der Gewaltfreiheit im Blick auf Galater 2,20 wunderbar zusammengefasst. Für Christen geht es darum, mit Christus zu sterben, um in Christus neu und anders, nämlich dezentriert zu leben:

Den Mächten gegenüber zu sterben ist am Ende nicht ein Weg, unsere Seelen zu retten, sondern uns einzufügen in das göttliche Bemühen, die widerspenstigen Mächte [d.h. politische, ökonomische, soziale und religiöse Systeme, die sich aufgrund ihres „gefallenen“ Zustandes destruktiv verhalten und Menschen zum Selbsterhalt und zu Steigerung ihrer Macht benutzen] zu zügeln. Als Jesus sagte: „Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen“ (Lk 17,33), zog er einen Strich in den Sand und fragte, ob wir bereit seien, darüber zu treten: aus einer Welt, in der Gewalt immer die ultimative Lösung ist, in eine Welt, in der die Spirale der Gewalt endlich durchbrochen ist, durch diejenigen, die bereit sind, ihre Wucht am eigenen Leib aufzufangen. Diese neue Art zu leben ist die Gewaltfreiheit, der „dritte Weg“ Jesu.

Für Wink (wie für Volf) ist das mehr als kritische Selbstbesinnung, sondern eine innere Verwandlung, die weiter reicht als eine Zivilisierung des Ichs durch das Ich, richtig verstandener und gelebter Glaube daher ein Aktivposten gegen die schrecklichen Auswüchse dieser Tage. Wenn es gegen Hass und Gewalt geht, ist jeder Christ ein Aktivist…

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Streiten über Schuld und Strafe

Theologie zu treiben kommt mir in manchen Situationen vor wie dieses Spiel, bei dem man aus einer Reihe vorgegebener Worte einen beliebigen Satz bilden muss. Das Resultat ist oft unterhaltsam, aber selten sinnvoll, weil das Augenmerk auf der Vollständigkeit liegt, nicht auf der Stringenz. Ergo betont man dann auch kurzerhand, Stringenz werde überbewertet, wenn jemand deren Fehlen andeutet.

So ähnlich ging es mir in den letzten Tagen mit manchen Reaktionen auf meinen Post zu den Genozid-Passagen im Ersten Testament. Alle Sätze, die Gott in Beziehung zu Krieg und Gewalt setzen, scheinen manchen Auslegern gleich gültig zu sein, für die Verknüpfung zwischen den einzelnen Aussagen ist nur der Modus „Ergänzung“ zugelassen und nicht der des Widerspruchs. Grundsätzlich ist das ein äußerst sympathischer Ansatz, nicht gleich in Ausschlüssen zu denken, und ich würde mir wünschen, dass seine Advokaten dies auch jenseits der Bibelauslegung häufiger so hielten. Aber wenn man nur über dieses eine Werkzeug verfügt, hat man ein Problem.

Vielleicht wird an dem folgenden Beispiel deutlich, dass die sowohl-als-auch-Methode nicht funktioniert. In Ezechiel 18 diskutiert Gott mit dem Volk über Schuld und Strafe, Leben und Tod. Die Exilsgeneration klagt, ihr Elend sei unverschuldet und damit ungerecht, weil nun die Kinder die Suppe der Väter auslöffeln müssen:

Das Wort des Herrn erging an mich: Wie kommt ihr dazu, im Land Israel das Sprichwort zu gebrauchen: Die Väter essen saure Trauben und den Söhnen werden die Zähne stumpf? So wahr ich lebe — Spruch Gottes, des Herrn -, keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen. Alle Menschenleben sind mein Eigentum, das Leben des Vaters ebenso wie das Leben des Sohnes, sie gehören mir. Nur wer sündigt, soll sterben.

… Wenn der Schuldige sich von allen Sünden, die er getan hat, abwendet, auf alle meine Gesetze achtet und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, dann wird er bestimmt am Leben bleiben und nicht sterben. Keines der Vergehen, deren er sich schuldig gemacht hat, wird ihm angerechnet. Wegen seiner Gerechtigkeit wird er am Leben bleiben.

… Wenn jedoch ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt, wenn er Unrecht tut und all die Gräueltaten begeht, die auch der Böse verübt, sollte er dann etwa am Leben bleiben? Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen seiner Treulosigkeit und wegen der Sünde, die er begangen hat, ihretwegen muss er sterben.

Die Klage ertönt auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Vorstellung, Gott würde die Sünden der Väter an ihren Nachkommen heimsuchen, ja schon in den Zehn Geboten verankert ist, oder dass (wieder im Buch Josua…) Gott das ganze Volk für den relativ überschaubaren „Diebstahl“ des Achan hart bestraft. Umgekehrt konnte freilich auch der Segen eines Gerechten (im Falle Abrahams wenigstens in der Theorie, bei Mose auch praktisch) ganze menschliche Gemeinschaften vor dem verdienten Gericht retten.

Gott verweigert keineswegs die Diskussion, aber er stellt ausdrücklich um von Kollektiv- auf Individualschuld. Jeder wird für seine Taten belohnt oder bestraft, und zwar in diesem Leben. Von einem Jenseits ist nicht die Rede. Der Gerechte lebt also lang und glücklich, dem Ungerechten droht der Tod. So weit, so klar.

Was hier formuliert wird, ist exakt die Position, gegen die sich Hiob so vehement wehrt, dass sich nämlich Leid und Schuld strikt proportional zu einander verhalten. Seine Freunde dagegen werden nicht müde, genau diesen Zusammenhang zu „beweisen“, etwa indem sie das Vorhandensein unbewusster Schuld (ziemlich dreist…) postulieren. Am Ende behält Hiob Recht: Leid trifft Menschen völlig willkürlich – Gerechte und Ungerechte. Der Unterschied liegt in der Reaktion – der eine klammert sich an Gott, der andere verflucht ihn. Dass die Rahmenerzählung mit den merkwürdig nachklappenden Alles-wieder-gut das komplett konterkariert, ist ein weiteres Zeichen dafür, wie uneinheitlich dieses Problem gelöst wurde und wie offen die Widersprüche stehen bleiben dürfen. Jesajas Gottesknecht leidet unverschuldet und wird dafür auch noch verachtet. Und die Psalmisten beklagen immer wieder das Glück der Gottlosen, das Elend der Frommen und das Schweigen Gottes.

Aber nicht nur bei Hiob, auch für Jesus verbietet sich der Rückschluss von individuellem Leid auf persönliche Schuld – vom Kollektiven und Generationsübergreifenden ganz zu schweigen. Freilich kennen wir diese Zusammenhänge auch, manches Elend ist durchaus hausgemacht, manches ist uns als Hypothek mitgegeben. Und wir alle hätten es wohl begrüßt, wenn Hitler (oder jeder andere unumstrittene Erzschurke) in dem Moment tot umgefallen wäre, als die Nazis den ersten Juden (oder jedes andere unumstritten unschuldige Opfer) töteten.

Für seine Gegner war das Leiden Jesu der Beweis, dass er ein Gottloser war. Dazu kommt: Er selbst hat den Tod unter den Gottlosen, durch die Hände der Gottlosen und als Gottloser (bzw. vom Gesetz verfluchter, wie Paulus später schreiben wird) gewählt. Banalen und brutalen Sünden setzt Gott exzessive Vergebung entgegen, und allen, die leiden, gilt die Verheißung, dass ihre Tränen in der kommenden Welt in Freude verwandelt werden. Was aus der Diskussion zwischen Ezechiel und seinen Leidensgenossen bleibt, ist diese Asymmetrie von Schuld und Barmherzigkeit, Leid und Heilung. Das Gericht ist aufgeschoben bis zum Ende der Geschichte und vieles deutet darauf hin, dass es gnädiger ausfallen könnte, als mancher (Selbst-)Gerechte sich das momentan wünscht, weil Gott schlicht kein Interesse am Tod des Sünders hat und den Tod lieber selbst erleidet – und damit auch überwindet. Alles Herumrechnen ist nun überflüssig.

Als neulich mein Freund Udo starb und Tage später Ezechiel 18 in der sonntäglichen Perikopenreihe erschien, war mir sofort klar, dass ich diesen Text nicht so predigen kann, als gelte heute alles eins zu eins so, wie es da steht. Ich kann es nur als geschichtlichen Zwischenstand predigen, als eine Stimme in der großen Runde der Bibel, vielleicht auch als Ende problematischer Vorstellungen von Kollektivbestrafung. Doch statt nun eine wasserdichte Universaltheorie zum Problem von Leiden und Unrecht hier zu präsentieren, kann ich alle nur einladen, wie die Juden damals heute selbst eine offene Diskussion mit Gott anzufangen, in der wir ihm seine Verheißungen vorhalten und die Missstände dieser Welt beklagen, aber auch dafür danken, dass uns und vielen anderen Vergebung und ein Neubeginn geschenkt wird. Vor allem müssen wir nicht in falsch verstandener Ehrfurcht alles schlucken, was uns an Erklärungen (selbst „biblische“) so vorgesetzt wird.

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