Zurück treten

Es hilft dann und wann zurückzutreten und die Dinge aus der Entfernung zu betrachten.

Das Reich Gottes ist nicht nur jenseits unserer Bemühungen. Es ist auch jenseits unseres Sehvermögens.

Wir vollbringen in unserer Lebenszeit lediglich einen winzigen Bruchteil jenes großartigen Unternehmens, das Gottes Werk ist.

Nichts, was wir tun, ist vollkommen.

Dies ist eine andere Weise zu sagen, dass das Reich Gottes über uns hinausgeht.

Kein Vortrag sagt alles, was gesagt werden könnte. Kein Gebet drückt vollständig unseren Glauben aus. Kein Programm führt die Sendung der Kirche zu Ende. Keine Zielsetzung beinhaltet alles und jedes.

Dies ist unsere Situation.

Wir bringen das Saatgut in die Erde, das eines Tages aufbrechen und wachsen wird.

Wir begießen die Keime, die schon gepflanzt sind in der Gewissheit, dass sie eine weitere Verheißung in sich bergen.

Wir bauen Fundamente, die auf weiteren Ausbau angelegt sind.

Wir können nicht alles tun. Es ist ein befreiendes Gefühl, wenn uns dies zu Bewusstsein kommt.

Es macht uns fähig, etwas zu tun und es sehr gut zu tun.

Es mag unvollkommen sein, aber es ist ein Beginn, ein Schritt auf dem Weg, eine Gelegenheit für Gottes Gnade, ins Spiel zu kommen und den Rest zu tun.

Wir mögen nie das Endergebnis zu sehen bekommen, doch das ist der Unterschied zwischen Baumeister und Arbeiter.

Wir sind Arbeiter, keine Baumeister. Wir sind Diener, keine Erlöser.

Wir sind Propheten einer Zukunft, die uns nicht allein gehört.

Oscar A. Romero, † 1980 (via MinEmergent, deutsch hier gefunden)

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