Hoffnungslose Optimisten

Am Samstag haben Daniel und ich auf der Straße Leute interviewt zum heutigen Gottesdienstthema Hoffnung. Beim Bearbeiten wurde immer deutlicher (manche Sätze muss man ein paar mal hören…), dass zwar alle versuchen, optimistisch zu sein, aber dass eine echte Hoffnung fehlt. Was bleibt, ist ein schulterklopfendes “wird-schon-wieder” – eben die rosa Brille von der lieben Tante Evolution, von der in Geo zu lesen war, mit der wir unsere (triste?) Welt schönen.

Nun lebe ich auch lieber unter Optimisten als unter Schwarzsehern. Optimismus ist besser als Verzweiflung, aber ist er genug? So lange es uns halbwegs gut geht, kommen wir damit vielleicht durch. Was aber, wenn die Umstände schlimm werden? Die Tragik ist doch, dass wir bei scheinbar – oder tatsächlich – übermächtigen Problemen ohne Hoffnung einfach den Kopf in den Sand stecken, um unseren Optimismus nicht zu verlieren. Und dass wir jetzt schon so leben, dass wir etwa beim Klima reale Risiken herunterspielen oder ignorieren – beziehungsweise und für unzuständig erklären. Brutal gesagt: Auf der Titanic waren auch lauter Optimisten unterwegs…

Charakteristisch ist dagegen die weitgehende Fehlanzeige beim Thema Hoffnung.

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